Ja, aber...heute fasse ich Studien der letzten Jahrzehnte für euch zusammen, die zeigen, wie sich liebevolle vs. nachlässige Elternschaft auf Ängste, Aggression und Stressverhalten auswirkt
Spannende Erkenntnisse kommen aus dem Tierreich. So gibt es einen Rattenstamm, der genetisch dazu veranlagt ist, ängstlicher zu sein als andere. Wenn sie bei ihren biologischen Müttern aufwachsen, neigen diese Rattenjungen dazu, ängstlich und leicht gestresst zu sein. Wenn sie allerdings „adoptiert” werden und von nicht-ängstlichen Rattenmüttern großgezogen werden, wachsen diese Babyratten ohne Angst auf. Trotz dieser genetischen Prägung ist es vor allem die Erziehung, die zählt (McEwen et al., 2015; Francis et al., 1999; Malawe et al., 2022).
Gleiches wurde bei Ratten aus einem Stamm mit wenig aggressiver Neigung festgestellt, die zu aggressiven Pflegemüttern gebracht wurden und auch umgekehrt (Bateson, 2013; Flandera & Novakova, 1974). Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Studien von Van den Boom (1994) mit menschlichen Babys. Sie wollte herausfinden, ob Mütter von hochsensiblen Kindern lernen können, mit ihnen so umzugehen, dass sie sich schneller beruhigen, eine sichere Bindung entwickeln und dadurch mehr Explorationsverhalten zeigen. Sie entwarf ein Training zur Unterstützung für Mütter dieser Babys mit dem Ergebnis, dass die Kinder, die mit diesen Müttern aufwuchsen, noch eine sichere Bindung entwickeln konnten, verstärktes Explorationsverhalten zeigten und sich nach dem Training leichter beruhigen ließen.
Emotionale Sicherheit hängt so stark von der Art der Pflege ab, die Babys erhalten, und davon, ob sich Eltern der Herausforderung stellen können, die Bedürfnisse ihrer Babys zu erfüllen.