Die Gehirne von Kleinkindern schütten Stresshormone aus, wenn sie alltägliche Herausforderungen bewältigen. Der Frust, wenn sich der Deckel nicht zuschrauben will oder wenn sie das Spielzeug nicht bekommen. All das schüttet Stresshormone aus.
Das Problem: Der Teil des Gehirns, der es Menschen ermöglicht, mit starken Gefühlen umzugehen, der präfrontale Kortex, ist noch nicht voll entwickelt.
Daher hat Mutter Natur Kleinkinder mit einer narrensicheren Methode ausgestattet, um eine emotionale Überlastung abzubauen: WUTANFÄLLE. Denn sie sorgen dafür, dass der Körper die Stresshormone wieder abbaut. Und das ist immens wichtig - denn wenn sie im Körper bleiben, sind sie für die (Gehirn-)Entwicklung nur eines: schädlich.
Und NEIN. Kleinkinder haben keinen Spaß an Wutanfällen. Sie bekommen sie nicht absichtlich, um uns zu ärgern. So absurd es klingt, aber sobald wir das begreifen, verändert es sich schon. Denn oft machen wir es mit traditioneller Erziehung („Das gehört sich nicht!“ „Benimm dich!“) nur schlimmer.
Das Gehirn eines Kleinkindes KANN nicht anders. Der Wutanfall ist eine Überlebensstrategie der Natur. Die Stresshormone müssen aus dem Körper.
Wie geht man am besten damit um? Denke daran, dass es nichts mit dir zu tun hat. Es wirft kein schlechtes Licht auf dich oder deine Erziehung.
Was sich auf dich bezieht, ist nur deine Reaktion. Bist du mutig, Prägungen und Erwartungen auszuschalten und die Ruhe im Sturm deines Kindes zu sein? Denn nur so lernt es, damit umzugehen.
Sei da. Fühle mit. Welches unerfüllte Bedürfnis hat gerade die Emotion ausgelöst? So stärkst du das Vertrauen deines Kindes, dass es nicht allein ist, auch wenn ein kleiner Körper von großen Emotionen überwältigt wird.