Diese beiden Scans zeigen die Gehirne von zwei gleichaltrigen dreijährigen Kleinkindern.
Das Bild auf der linken Seite stammt von einem dreijährigen Kind, das in einer fürsorglichen Umgebung aufgewachsen ist - während das Bild auf der rechten Seite ein Kind zeigt, das Liebesentzug und Vernachlässigung erfahren hat. Die Bilder wurden von Professor Perry, dem Leiter der Psychiatrie am Texas Children's Hospital, zur Verfügung gestellt.
Die Bilder zeigen eindrücklich, wie sich eine vernachlässigte Kindheit auf die Gehirnstrukturen von Kindern auswirken kann. Eine solche strukturelle Schädigung des Gehirns bedeutet, dass ein Kind wahrscheinlich unter einer Reihe problematischer Nachwirkungen - Entwicklungsverzögerungen, Gedächtnisprobleme - bis zum Ende seines Lebens leiden wird. Nach Angaben des "National Center on Shaken Baby Syndrome" kann auch bereits durch das Schütteln eines Kindes Gehirngewebe zerstören und Blutgefäße zerreißen - und zu Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen. Langfristig kann das Schütteln das empfindliche Gehirn so schädigen, dass ein Kind eine Reihe von sensorischen Beeinträchtigungen sowie kognitive, Lern- und Verhaltensstörungen entwickelt.
Gehirnscans zeigten, dass Fürsorge bei Kindern unter sechs Jahren am Wichtigsten ist - und selbst, wenn eine Mutter fürsorglicher wird, wenn ein Kind etwas älter ist, holen diejenigen, die in sehr jungen Jahren vernachlässigt wurden, nicht mehr auf.
Ich kann es nicht oft genug sagen: Good Parenting ist der Schlüssel zur emotionalen, körperlichen und mentalen Entwicklung von Kindern. Für eine neue Generation gesunder Menschen.
Quellen:
Perry, B. D. (2002) Childhood experience and the expression of genetic potential: what childhood neglect tells us about nature and nurture. Brain and Mind 3: 79-100
Read, J., Perry, B.D., Moskowitz, A. & Connolly, J. (2001) The contribution of early traumatic events to schizophrenia in some patients: a traumagenic neurodevelopmental model. Psychiatry 64 (4) 319-345
Perry, B.D. (2009) Examining child maltreatment through a neurodevelopmental lens: clinical application of the Neurosequential Model of Therapeutics. Journal of Loss and Trauma 14: 240-255
Hambrick, E.P., Brawner, T., & Perry, B.D. (2019) Timing of early-life stress and the development of brain-related capacities. Front. Behav. Neurosci., 06 August 2019
https://doi.org/10.3389/fnbeh.2019.00183
Bild © Perry